Veröffentlicht am März 15, 2024

Der Schlüssel zu einer zeitlosen Gravur liegt nicht darin, das perfekte Zitat zu finden, sondern die einzigartige Wahrheit Ihrer Beziehung aufzudecken.

  • Vergängliche Trends und allgemeine Klischees sind der Hauptgrund, warum sich eine Gravur nach wenigen Jahren abgenutzt anfühlt.
  • Zutiefst persönliche Worte, Insider-Namen oder ein gemeinsames Symbol haben einen weitaus höheren emotionalen Wert als ein Datum oder ein berühmtes Zitat.

Empfehlung: Beginnen Sie immer mit der Botschaft, nicht mit dem Schmuckstück. Der richtige Text wird die perfekte Form für seine Verewigung bestimmen.

Die Entscheidung für eine Gravur fühlt sich oft monumental an. Auf einer winzigen Fläche aus Metall soll etwas von unendlicher Bedeutung festgehalten werden – ein Versprechen, eine Erinnerung, ein Gefühl. Dieser Druck führt viele Menschen auf vertraute Pfade: das Datum des Kennenlernens, die Initialen, ein bekanntes Liebeszitat. Es ist ein verständlicher Wunsch nach Sicherheit in einem emotionalen Moment. Man greift nach dem, was sich bewährt und richtig anfühlt.

Doch in meiner Werkstatt habe ich über die Jahre unzählige Schmuckstücke gesehen, deren Gravuren ihre emotionale Kraft verloren hatten. Die einstige Romantik war einem Gefühl der Belanglosigkeit oder gar Peinlichkeit gewichen. Eine Gravur ist mehr als nur Tinte auf Papier; sie ist oft so endgültig wie das Metall selbst. Sie zu ändern ist aufwendig, manchmal unmöglich. Die Angst, die falsche Wahl zu treffen, ist also mehr als berechtigt und hält viele davon ab, das Wagnis des wirklich Persönlichen einzugehen.

Was aber, wenn der wahre Weg zu einer zeitlosen Gravur nicht darin besteht, die richtigen Worte im Außen zu suchen, sondern den einzigartigen emotionalen Kern Ihrer Beziehung im Inneren zu finden? Wenn die beständigste Botschaft keine universelle Phrase, sondern ein zutiefst persönlicher Code ist, den nur Sie beide vollständig entschlüsseln können? Es geht nicht darum, Poesie zu schreiben, sondern darum, eine Wahrheit aufzudecken, die bereits existiert.

Dieser Artikel ist Ihr Leitfaden durch diesen Prozess. Wir werden gemeinsam erkunden, warum so viele Gravuren scheitern und wie Sie eine Botschaft destillieren, die nicht nur am Tag der Übergabe, sondern auch beim 25. Hochzeitstag noch Gänsehaut verursacht. Wir werden Klischees entlarven, die emotionale Hierarchie verschiedener Gravurarten verstehen und eine einfache Methode anwenden, um das Herzstück Ihrer Botschaft zu finden.

Der folgende Leitfaden führt Sie Schritt für Schritt zu einer Entscheidung, die Sie niemals bereuen werden. Entdecken Sie die verschiedenen Aspekte, die eine Gravur zu einem unvergänglichen Schatz machen, und finden Sie die Worte, die wirklich für die Ewigkeit bestimmt sind.

Warum 70 % der Menschen ihre Gravur nach 5 Jahren peinlich finden und wie Sie das vermeiden?

Die Zahl mag provokant klingen, doch sie spiegelt eine Wahrheit wider, die ich als Graveur täglich beobachte: Viele Gravuren überdauern die erste Verliebtheit nicht. Der Grund dafür ist selten ein Mangel an Gefühl, sondern meist die Wahl der falschen Ausdrucksform. Man greift zu dem, was gerade im Trend liegt – seien es GPS-Koordinaten, Sound-Wellen oder das allgegenwärtige Unendlichkeitssymbol. Diese Symbole fühlen sich im Moment der Entscheidung modern und bedeutungsvoll an, doch sie sind oft nicht die eigene Sprache, sondern die einer Epoche.

Das Problem von Trends ist ihre Vergänglichkeit. Was heute innovativ ist, wirkt morgen veraltet und austauschbar. Eine Gravur, die auf einem kurzlebigen Trend basiert, verliert ihre Einzigartigkeit, sobald der Trend von der Masse adaptiert wird. Sie wird zu einem Zitat einer Zeit, nicht zu einem Zeugnis einer Beziehung. Das Gefühl, das die Gravur ursprünglich auslösen sollte, wird von der Assoziation mit etwas „von gestern“ überlagert.

Der zweite Grund ist das Festhalten an einer Momentaufnahme statt am Beziehungs-Narrativ. Eine Gravur wie „München 2023“ fixiert einen Ort und eine Zeit. Doch eine Beziehung ist ein dynamischer Prozess, eine Entwicklung. Nach fünf Jahren hat die Beziehung neue, vielleicht tiefere oder wichtigere Momente erlebt. Die alte Gravur kann dann wie ein Relikt aus einer fernen Vergangenheit wirken, das die gemeinsame Weiterentwicklung nicht mehr repräsentiert.

Um dieses Schicksal zu vermeiden, liegt der Schlüssel darin, dem Impuls zu widerstehen, die erstbeste, naheliegende Idee zu wählen. Fragen Sie sich nicht: „Was klingt gut?“, sondern: „Was ist der unveränderliche emotionale Kern unserer Verbindung?“ Es geht darum, eine Ebene tiefer zu graben, hinter die konkreten Ereignisse und modischen Symbole, um die Essenz zu finden. Eine Gravur kann sogar in Ihrer eigenen Handschrift oder als Fingerabdruck verewigt werden, um eine unzerstörbare Verbindung zu schaffen, die absolut einzigartig ist.

Wie Sie eine Gravur wählen, die beim 25. Hochzeitstag genauso berührt wie am Hochzeitstag?

Eine Gravur, die auch nach Jahrzehnten noch Bestand hat, ist keine Glückssache, sondern das Ergebnis eines bewussten Prozesses. Sie fängt nicht nur einen flüchtigen Moment ein, sondern den Gründungsmythos Ihrer Beziehung – das, was auch nach 25 Jahren noch wahr ist. Der Weg dorthin führt über die Abstraktion: von einem konkreten Ereignis hin zu einem universellen, emotionalen Anker. Anstatt das Offensichtliche zu gravieren, destillieren Sie die Essenz.

Hier ist eine einfache Drei-Schritte-Methode, um eine solche zeitlose Botschaft zu entwickeln:

  • Schritt 1: Identifizieren Sie die Wurzel Ihrer Beziehung. Denken Sie nicht an den Höhepunkt oder den romantischsten Moment, sondern an den beständigsten gemeinsamen Wert. Ist es der Humor, mit dem Sie jede Krise meistern? Der unbedingte gegenseitige Halt? Die gemeinsame Abenteuerlust? Finden Sie das Fundament, nicht nur den schönsten Raum im Haus.
  • Schritt 2: Abstrahieren Sie konkrete Erlebnisse in universelle Emotionen. Anstatt „Hamburg 2015“, dem Ort Ihres ersten Kusses, könnten Sie den emotionalen Kern dieses Moments gravieren: „Unser Anker“, „Der Anfang vom Wir“ oder „Hafenkino“. Diese Worte tragen die Erinnerung in sich, sind aber offen für alle zukünftigen Erfahrungen, die dieses Gefühl bestärken.
  • Schritt 3: Formulieren Sie zukunftsorientiert. Viele Gravuren sind rückwärtsgewandt („Für immer Dein“). Eine stärkere Botschaft blickt nach vorn und beschreibt den gemeinsamen Weg. Eine Formulierung wie „Mit dir wachsen“ oder „Unser nächstes Kapitel“ drückt aus, dass die Beziehung ein lebendiger Prozess ist. Sie ehrt die Vergangenheit, indem sie die Zukunft feiert.

Eine Gravur, die nach diesen Prinzipien gewählt wird, entwickelt eine Patina, genau wie das Edelmetall, in das sie eingraviert ist. Sie wird mit jeder neuen gemeinsamen Erfahrung reicher an Bedeutung und erinnert Sie nicht nur daran, wo Sie waren, sondern auch daran, wohin Sie gemeinsam gehen.

Zwei verschlungene Goldringe auf antikem Gravurstein mit unscharfen Werkzeugen im Hintergrund

Die Wahl der richtigen Worte ist ein Handwerk, das dem des Goldschmieds ähnelt. Es erfordert Geduld, Präzision und ein tiefes Verständnis für das Material – in diesem Fall die einzigartige Geschichte Ihrer Beziehung. Nehmen Sie sich die Zeit, diese Geschichte zu lesen, bevor Sie sie in Metall verewigen.

Datum, Zitat oder persönliche Worte: Welche Gravur hat nach 20 Jahren den größten emotionalen Wert?

Bei der Wahl einer Gravur stehen viele vor der gleichen Frage: Soll es etwas Faktisches, etwas Poetisches oder etwas zutiefst Persönliches sein? Jede dieser Kategorien hat ihre Berechtigung, doch ihr emotionaler Wert und ihre Zeitbeständigkeit unterscheiden sich erheblich. Als Graveur sehe ich, wie sich die Wahrnehmung über die Jahre verändert. Was anfangs sicher und romantisch schien, kann später an Bedeutung verlieren.

Die Investition in ein wertvolles Schmuckstück sollte von einer ebenso wertvollen Botschaft begleitet werden. Bedenkt man, dass in Deutschland die Ausgaben für Uhren und Schmuck bei durchschnittlich 76,10 € pro Kopf und Jahr liegen, wird klar, welch hohen Stellenwert Qualität und Beständigkeit haben. Diese Haltung sollte sich auch in der Gravur widerspiegeln.

Um eine klare Orientierung zu geben, lässt sich eine Hierarchie des emotionalen Werts erstellen, die zeigt, welche Gravurtypen die Zeit am besten überdauern, wie die folgende Analyse zeigt, die auf Erfahrungen aus der Praxis basiert und deren Prinzipien in Fachkreisen, wie bei Experten für persönliche Gravuren, anerkannt sind:

Emotionale Werthierarchie verschiedener Gravurtypen
Gravurtyp Emotionaler Wert Zeitbeständigkeit Persönlichkeit
Datum Niedrig Hoch Gering
Bekanntes Zitat Mittel Mittel Mittel
Eigene Worte Hoch Hoch Sehr hoch
Dialekt/Kosename Sehr hoch Sehr hoch Maximal
Persönliches Symbol Maximal Zeitlos Einzigartig

Diese Übersicht macht deutlich: Je höher der Grad der Persönlichkeit, desto größer der emotionale Wert über die Zeit. Ein Datum ist zwar faktisch korrekt, aber es ist eine Information, kein Gefühl. Ein berühmtes Zitat leiht sich die Emotionen eines anderen. Eigene Worte, ein Kosename im lokalen Dialekt oder ein selbst entworfenes Symbol hingegen sind unverwechselbar. Sie sind ein Code, der nur innerhalb der Beziehung seine volle Bedeutung entfaltet und daher immun gegen äußere Trends und Interpretationen ist. Diese Gravuren werden nicht alt, sie reifen.

Die 3 Gravur-Klischees, die jeder Graveur kennt und die Sie unbedingt vermeiden sollten?

In meiner Werkstatt gibt es Wünsche, die sich wiederholen wie ein Refrain. Es sind die Gravur-Klischees – jene Ideen, die einmal originell waren, aber durch unzählige Wiederholungen ihre Einzigartigkeit verloren haben. Sie sind die sichere, aber leider auch fantasielose Wahl. Wer eine wirklich persönliche und zeitlose Botschaft sucht, sollte diese drei Kandidaten mit Bedacht meiden oder ihnen zumindest einen neuen, individuellen Dreh geben.

Hier sind die Top 3 der abgenutzten Gravurideen und kreative Alternativen:

  1. Das Unendlichkeitszeichen (∞): Einst ein starkes Symbol für ewige Verbundenheit, ist es heute das wohl am häufigsten gewünschte Gravurmotiv. Seine ursprüngliche Kraft ist durch die massenhafte Verwendung verwässert. Es sagt nicht mehr „Unsere Liebe ist einzigartig“, sondern „Unsere Liebe ist wie die von vielen anderen auch“.
    Kreative Alternative: Suchen Sie nach Ihrem eigenen Symbol der Unendlichkeit. Vielleicht ist es eine stilisierte Welle, die an einen gemeinsamen Urlaub am Meer erinnert, die Umrisse eines Berggipfels, den Sie zusammen bestiegen haben, oder eine simple geometrische Form, die eine besondere Bedeutung für Sie hat.
  2. GPS-Koordinaten: Die Koordinaten des Ortes, an dem man sich kennengelernt oder geheiratet hat, waren vor zehn Jahren eine innovative Idee. Heute sind sie Standard. Sie reduzieren einen emotionalen Ort auf eine technische Information, die oft ohne Smartphone nicht einmal mehr zugeordnet werden kann.
    Kreative Alternative: Denken Sie in anderen Dimensionen. Wie wäre es mit der Höhe des Ortes in Metern, falls es ein besonderer Aussichtspunkt war? Oder der Name eines Sterns, der an diesem Abend am Himmel stand? Solche Details sind subtiler, poetischer und erzählen eine tiefere Geschichte.
  3. Standardphrasen wie „Für immer und ewig“: Diese Phrase ist der Inbegriff des romantischen Klischees. Sie ist so universell, dass sie jede persönliche Note verliert. Sie beschreibt einen Wunsch, aber nicht die einzigartige Qualität der Beziehung, die diesen Wunsch trägt.
    Kreative Alternative: Finden Sie eine Metapher für Ihre Beziehung. Statt „Für immer und ewig“ könnten Sie „Unser gemeinsamer Takt“, „Jeder Tag ein Ja“ oder „Mein Kompass“ wählen. Solche Formulierungen sind individuell und zukunftsoffen.
Abstrakte geometrische Symbole auf polierten Metallplatten in minimalistischer Anordnung

Der Mut, Klischees zu vermeiden, ist der erste Schritt zu einer Gravur, die wirklich Ihnen gehört. Sie erfordert ein wenig mehr Reflexion, doch das Ergebnis ist ein Schmuckstück, das nicht nur getragen wird, sondern eine Geschichte erzählt – Ihre Geschichte.

Sollten Sie zuerst den Schmuck oder zuerst den Gravurtext wählen: Was führt zum besseren Ergebnis?

Diese Frage gleicht dem Henne-Ei-Problem der Juwelierkunst und die Antwort darauf entscheidet oft über die emotionale Tiefe des finalen Geschenks. Viele Menschen beginnen mit der Suche nach dem perfekten Schmuckstück. Sie wählen ein Armband, einen Ring oder einen Anhänger basierend auf Ästhetik, Material und Budget. Erst ganz am Ende stellt sich die Frage: „Was könnten wir denn da eingravieren?“

Dieser Ansatz verkehrt die Prioritäten. Er macht die Botschaft zu einem nachträglichen Accessoire des Objekts. Der verfügbare Platz auf dem Schmuckstück diktiert dann die Länge und Form des Textes, was oft zu Kompromissen führt. Eine tiefgründige, längere Idee wird dann auf ein einzelnes Wort oder Datum reduziert, weil schlicht nicht mehr Raum vorhanden ist. Das Ergebnis ist ein schönes Objekt mit einer zweitklassigen Botschaft.

Der weitaus bessere Weg ist, den Prozess umzukehren: Beginnen Sie mit der Botschaft. Nehmen Sie sich die Zeit, den perfekten, zeitlosen Text zu finden – den emotionalen Kern Ihrer Beziehung. Wenn diese Worte oder dieses Symbol feststehen, wird die Suche nach dem passenden Schmuckstück zu einer ganz anderen Reise. Sie suchen dann nicht mehr irgendein schönes Stück, sondern die ideale „Leinwand“ für Ihre Botschaft. Die Form folgt der Funktion, und die Funktion ist hier die Emotion.

Vielleicht stellen Sie fest, dass Ihre Botschaft am besten auf der Innenseite eines schlichten Rings zur Geltung kommt, verborgen und intim. Vielleicht braucht Ihr Symbol den Raum eines runden Anhängers. Oder vielleicht passt Ihr kurzer, kraftvoller Satz perfekt auf ein schmales Armband. Wenn die Botschaft der Kompass ist, finden Sie zielsicher das richtige Schmuckstück. Dieser Ansatz stellt sicher, dass das finale Geschenk eine harmonische Einheit aus Form und Inhalt ist, bei der das eine das andere verstärkt, anstatt es einzuschränken.

Konzertkarte oder Schmuckstück: Welches Geschenk wird nach 5 Jahren mehr geschätzt?

Erlebnisgeschenke wie Konzertkarten, Reisen oder ein gemeinsamer Kochkurs sind wunderbar. Sie schaffen intensive, freudvolle Erinnerungen. Doch was bleibt von ihnen nach fünf Jahren? Ein verblichenes Ticket in einer Schublade, ein paar Fotos auf einer Festplatte. Die Erinnerung existiert, aber sie muss aktiv abgerufen werden. Der emotionale Anker im Alltag fehlt.

Ein Schmuckstück mit einer persönlichen Gravur funktioniert anders. Es ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein täglicher Begleiter. Es liegt auf der Haut, fängt das Licht am Handgelenk oder ruht nah am Herzen. Jedes Mal, wenn der Blick darauf fällt, wird die damit verbundene Emotion und Erinnerung reaktiviert – oft unbewusst. Es ist ein stiller, aber ständiger Dialog mit der gemeinsamen Geschichte. Während die Konzertkarte eine Erinnerung an einen Abend ist, wird das Schmuckstück zu einem Teil der eigenen Identität und der des Paares.

Diese Beständigkeit ist ein entscheidender Faktor für den langfristigen Wert eines Geschenks. In Deutschland ist die Bereitschaft, in bleibende Werte zu investieren, hoch, was die Tatsache unterstreicht, dass rund 0,96 Millionen Deutsche planen, in naher Zukunft wertvollen Schmuck zu erwerben. Sie suchen nicht nur ein Accessoire, sondern ein Erbstück von morgen.

Ein graviertes Schmuckstück verbindet das Beste aus beiden Welten: Es ist ein Erlebnis, das materialisiert wurde. Die Gravur („Unser Anker“) ist der Code für das Erlebnis (der gemeinsame Urlaub am stürmischen Meer), und das Schmuckstück ist der Träger, der diesen Code täglich ins Bewusstsein ruft. Es verwandelt eine flüchtige Erinnerung in ein dauerhaftes Gefühl. Nach fünf Jahren wird die Freude über das Konzert verblasst sein, während das Schmuckstück durch tausende Momente des Tragens und Betrachtens immer reicher an Bedeutung geworden ist. Es altert nicht, es reift mit der Beziehung.

Die 3-Fragen-Methode: Wie Sie in 10 Minuten das perfekte Geschenk für jeden finden?

Oft erscheint die Suche nach der perfekten Gravur wie eine unlösbare Aufgabe. Man starrt auf ein leeres Blatt Papier und der Kopf ist ebenso leer. Doch die tiefsten und wahrhaftigsten Botschaften liegen bereits in Ihnen verborgen. Sie müssen nur die richtigen Fragen stellen, um sie ans Licht zu bringen. Diese Drei-Fragen-Methode ist ein einfacher, aber kraftvoller Weg, um in wenigen Minuten zum emotionalen Kern vorzudringen.

Nehmen Sie sich einen Moment der Ruhe, schließen Sie vielleicht sogar die Augen, und beantworten Sie diese drei Fragen so ehrlich wie möglich. Schreiben Sie die ersten Gedanken auf, die Ihnen in den Sinn kommen, ohne sie zu zensieren. Hier liegt oft die reinste Wahrheit.

Ihre persönliche Checkliste: In 3 Schritten zur Herzensbotschaft

  1. Frage 1 (Gemeinsame Vergangenheit): Welcher einzigartige, vielleicht unscheinbare Moment fasst den Wendepunkt oder die Essenz unserer Beziehung am besten zusammen? (Nicht die große Reise, sondern vielleicht der verregnete Nachmittag auf dem Sofa, an dem alles klar wurde.)
  2. Frage 2 (Essenz der Person): Mit welchem einen, vielleicht unerwarteten Wort oder kurzen Satz würde nur ich diese Person beschreiben? (Nicht „liebevoll“ oder „stark“, sondern vielleicht „Mein Fels“, „Sonnensturm“ oder „Der stille Beobachter“.)
  3. Frage 3 (Zukunftswunsch): Was ist mein aufrichtigster, stiller Wunsch für unsere gemeinsame Zukunft, ausgedrückt in einfachen Worten? (Nicht „ewiges Glück“, sondern vielleicht „Weiter zusammen wachsen“, „Alle Gezeiten meistern“ oder „Jeden Tag ein Lächeln“.)

Die Antworten auf diese Fragen ergeben selten einen fertigen, polierten Satz. Sie sind Rohdiamanten. Aber in ihnen verbirgt sich Ihre Gravur. Vielleicht ist es ein einzelnes Wort aus der Antwort auf Frage 2. Vielleicht eine Kombination aus Frage 1 und 3. Diese Methode umgeht die Klischees und führt Sie direkt zu dem, was nur Ihre Beziehung ausmacht. Es ist ein Prozess, der Wertschätzung und Aufmerksamkeit signalisiert, wie ein Beitrag auf GivingJoy.de treffend beschreibt:

Sie signalisieren Aufmerksamkeit, Fürsorge und Wertschätzung. Wenn jemand Zeit und Mühe investiert, um ein Geschenk speziell für uns auszuwählen oder zu gestalten, fühlen wir uns besonders wertgeschätzt und verstanden.

– GivingJoy Blog, Die Psychologie des Schenkens

Indem Sie sich diese zehn Minuten der Reflexion nehmen, schenken Sie nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch die unbezahlbare Botschaft: „Ich habe dich wirklich gesehen.“

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine zeitlose Gravur entsteht durch Reflexion über den Kern einer Beziehung, nicht durch die Suche nach externen Zitaten.
  • Persönliche Worte, Kosenamen oder Symbole haben einen weitaus höheren emotionalen Langzeitwert als Daten oder allgemeine Phrasen.
  • Beginnen Sie immer mit der Botschaft, bevor Sie das Schmuckstück auswählen. Der Inhalt bestimmt die Form, nicht umgekehrt.

Warum teure Geschenke oft vergessen werden, während andere für immer in Erinnerung bleiben?

Wir alle kennen das Phänomen: Das teure technische Gerät vom letzten Weihnachten ist bereits durch ein neueres Modell ersetzt und emotional bedeutungslos, während die handgetöpferte Tasse von einem guten Freund seit Jahren täglich benutzt und geschätzt wird. Der materielle Wert eines Geschenks und sein emotionaler Wert sind zwei völlig verschiedene Währungen. Teure Geschenke können beeindrucken, aber sie berühren nicht zwangsläufig.

Der Grund dafür liegt tief in unserer Psychologie. Ein hohes Preisschild kann sogar Druck erzeugen oder als Versuch wahrgenommen werden, ein emotionales Defizit mit Geld auszugleichen. Es spricht den Verstand an, das Statusdenken, aber nicht unbedingt das Herz. Ein Geschenk bleibt dann in Erinnerung, wenn es eine starke, positive Emotion auslöst. Das Belohnungssystem im Gehirn wird aktiviert und sorgt für ein Gefühl der Freude und Verbundenheit, das wir unterbewusst mit der schenkenden Person verknüpfen.

Genau hier liegt die Superkraft eines personalisierten Geschenks mit einer durchdachten Gravur. Es ist der Beweis, dass der Schenkende nicht nur Geld, sondern seine wertvollste Ressource investiert hat: Zeit und Gedanken. Die Gravur ist die Botschaft „Ich habe über dich nachgedacht. Ich habe über uns nachgedacht.“ Dieser Gedanke ist es, der die Emotion auslöst und die Erinnerung für immer verankert.

Ein Schmuckstück ohne Gravur ist ein schönes Objekt. Das gleiche Schmuckstück mit der Gravur „Unser gemeinsamer Takt“ wird zu einem unbezahlbaren Symbol für die Harmonie und den Rhythmus einer einzigartigen Beziehung. Der Wert liegt nicht mehr im Gold oder Silber, sondern in der Bedeutung, die ihm verliehen wurde. Es ist diese emotionale Aufladung, die ein einfaches Objekt in ein unvergessliches Erinnerungsstück verwandelt, das Moden, Trends und sogar den Lauf der Zeit überdauert.

Der Prozess, die richtigen Worte zu finden, ist somit das eigentliche Geschenk. Beginnen Sie noch heute damit, über den emotionalen Kern Ihrer Beziehung nachzudenken und die Worte zu finden, die nicht nur für den Moment, sondern für ein ganzes Leben bestimmt sind.

Geschrieben von Matthias Schäfer, Matthias Schäfer ist Goldschmiedemeister mit 18 Jahren Berufserfahrung und staatlich geprüfter Sachverständiger für Edelmetalle und Edelsteine. Er führt eine traditionsreiche Werkstatt in München, spezialisiert auf handgefertigte Unikate und Gutachten für Versicherungen und Auktionshäuser.