
Zusammenfassend:
- Bestimmen Sie zuerst Ihren Hauttyp (trocken, fettig, Mischhaut), denn die Textur des Produkts ist genauso wichtig wie die Farbe.
- Testen Sie Foundation immer an drei Stellen im Gesicht (Kiefer, Wange, Stirn) und bei Tageslicht, niemals am Handgelenk.
- Die perfekte Nuance ist oft eine Mischung aus einer Sommer- und einer Winter-Foundation, um sich dem deutschen Klima anzupassen.
Die Badezimmerschublade ist voll, aber keines der Produkte passt wirklich. Zu dunkel, zu hell, zu maskenhaft oder nach zwei Stunden schon wieder verschwunden. Ich sehe diese Frustration jeden Tag bei den Frauen, die zu mir an den Counter kommen. Sie alle haben eine Odyssee an Fehlkäufen hinter sich und sind der Verzweiflung nahe. Der häufigste Fehler, den ich höre? Die Foundation wurde am Handgelenk getestet, eine weit verbreitete, aber leider völlig falsche Methode. Auch der Glaube, man bräuchte nur dieses *eine* magische Fläschchen für das ganze Jahr, führt unweigerlich zu Enttäuschungen.
Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass die Lösung nicht in der Jagd nach einem einzigen Produkt liegt, sondern in einem intelligenten System? Die unsichtbare Perfektion, nach der wir uns alle sehnen, entsteht nicht durch Zufall. Sie ist das Ergebnis einer präzisen Haut-Diagnose und der bewussten Wahl von Texturen und Nuancen, die sich an die echten Bedürfnisse Ihrer Haut anpassen. Besonders im wechselhaften deutschen Klima ist eine starre Routine zum Scheitern verurteilt. Ihre Haut ist im Winter anders als im Sommer, und Ihr Make-up sollte das auch sein.
Dieser Guide ist Ihre persönliche Beratung. Wir werden gemeinsam Ihren Hauttyp bestimmen, die Wissenschaft hinter Farbtönen und Untertönen entschlüsseln und die profitauglichen Techniken für ein Ergebnis erlernen, das so natürlich ist, dass es niemand bemerkt. Es geht nicht darum, sich zu verstecken, sondern darum, Ihre natürliche Schönheit mit chirurgischer Präzision zu unterstreichen. Vergessen Sie die Fehlkäufe. Heute finden wir Ihr perfektes System.
Um Sie Schritt für Schritt zu Ihrem perfekten Teint zu führen, haben wir diesen Artikel in logische Abschnitte unterteilt. So können Sie die Profi-Methoden einfach nachvollziehen und anwenden.
Inhalt: Ihr Weg zur unsichtbaren Perfektion
- Trocken, fettig oder Mischhaut? Eine Anleitung zur einfachen Bestimmung Ihres Hauttyps
- Die richtige Foundation für Ihren Hauttyp: Mattierend, feuchtigkeitsspendend oder deckend?
- Der ultimative Test: So finden Sie im Geschäft garantiert den richtigen Foundation-Farbton
- Der Kampf gegen Augenringe: Wie Sie den richtigen Concealer-Farbton finden
- Foundation oder Concealer zuerst? Die richtige Reihenfolge für ein perfektes Ergebnis
- Die Kunst des Verblendens: Wie Sie harte Kanten bei Foundation und Concealer vermeiden
- Wach geküsst: Die 3-Schritte-Anleitung gegen müde Augen
- Die Kunst des „No-Make-up“-Make-ups: Wie Sie geschminkt ungeschminkt aussehen
Trocken, fettig oder Mischhaut? Eine Anleitung zur einfachen Bestimmung Ihres Hauttyps
Bevor wir überhaupt über Farbe sprechen, müssen wir über die Leinwand reden: Ihre Haut. Die Wahl der falschen Textur ist ein ebenso häufiger Grund für Unzufriedenheit wie der falsche Farbton. Eine mattierende Foundation auf trockener Haut wird schuppig und uneben aussehen, während eine reichhaltige, ölbasiertes Produkt auf fettiger Haut nach kurzer Zeit zu glänzen beginnt oder gar „wegrutscht“. Die Bestimmung Ihres Hauttyps ist daher der absolut erste Schritt zu einem perfekten Make-up.
Vergessen Sie komplizierte Analysen. Ein einfacher Test, den Sie zu Hause durchführen können, liefert Ihnen eine zuverlässige Diagnose. Er zeigt Ihnen, wie Ihre Haut ohne den Einfluss von Pflegeprodukten wirklich beschaffen ist.
- Schritt 1: Reinigen Sie Ihr Gesicht morgens gründlich mit einem milden Waschgel und tupfen Sie es trocken. Tragen Sie anschließend keine Creme, kein Serum und kein anderes Produkt auf.
- Schritt 2: Warten Sie etwa zwei Stunden. In dieser Zeit normalisiert sich Ihre Haut und zeigt ihren natürlichen Zustand der Talgproduktion.
- Schritt 3: Nehmen Sie ein Löschpapier (Blotting Paper) oder ein dünnes Kosmetiktuch und drücken Sie es auf verschiedene Partien Ihres Gesichts. Testen Sie die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) und die Wangenpartie getrennt voneinander.
- Schritt 4: Analysieren Sie das Ergebnis. Sehen Sie deutliche Ölflecken vom gesamten Gesicht, haben Sie fettige Haut. Sind die Ölflecken nur in der T-Zone sichtbar, während die Wangen trocken bleiben, haben Sie eine klassische Mischhaut. Findet sich kaum oder gar kein Öl auf dem Papier und Ihre Haut spannt leicht, haben Sie trockene Haut.
Bedenken Sie, dass Ihr Hauttyp nicht in Stein gemeißelt ist. Gerade im deutschen Klima ändert er sich oft mit den Jahreszeiten. Michael Dießl, National Make-up-Artist von Estée Lauder, beobachtet, dass selbst fettige Haut im Winter durch trockene Heizungsluft zu Trockenheit neigen kann. Seine Empfehlung, die ich täglich weitergebe: Bestimmen Sie Ihren Hauttyp alle paar Monate neu. Dies ist die Grundlage für Ihr persönliches Foundation-System.
Die richtige Foundation für Ihren Hauttyp: Mattierend, feuchtigkeitsspendend oder deckend?
Nachdem Sie nun Ihre „Leinwand“ kennen, geht es an die Wahl des richtigen „Werkzeugs“. Die Textur und das Finish einer Foundation entscheiden darüber, ob sie mit Ihrer Haut harmoniert oder gegen sie arbeitet. Hier kommt die Textur-Intelligenz ins Spiel: das Wissen, welche Formulierung welchen Effekt erzielt und zu welchem Hauttyp sie passt. Es geht nicht nur um Deckkraft, sondern um ein Finish, das Ihre Haut optimal aussehen lässt.
Eine flüssige Foundation kann feuchtigkeitsspendend oder ölfrei sein, eine Puder-Foundation kann mineralisch oder kompakt sein, und Mousse-Texturen bieten ein luftig-leichtes Gefühl. Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine klare Orientierung, welche Foundation-Art für Ihren diagnostizierten Hauttyp am besten geeignet ist.
| Hauttyp | Empfohlene Foundation | Finish | Besonderheiten |
|---|---|---|---|
| Trockene Haut | Feuchtigkeitsspendende Foundation | Dewy/Strahlend | Mit Hyaluronsäure, Ölen |
| Fettige Haut | Mattierende Foundation | Matt | Ölfrei, langanhaltend |
| Mischhaut | Ausgleichende Foundation | Natural/Satin | T-Zone-Kontrolle |
| Reife Haut | Anti-Aging Foundation | Luminous | Mit Peptiden, straffend |
Dieser Überblick zeigt die Vielfalt der Texturen. Jede hat ein spezifisches Verhalten auf der Haut und erzeugt ein anderes Gefühl.

Doch der entscheidende Profi-Tipp für das deutsche Klima kommt von Norman Pohl, National Make-up-Artist von Dior. Er rät dazu, nicht nur eine, sondern zwei Foundations zu besitzen: eine für den Sommer und eine für den Winter. Im Winter, bei Kälte und trockener Heizungsluft, empfiehlt er reichhaltigere Hybrid-Foundations, die wie ein „schützendes Mäntelchen“ wirken. Im Sommer sind leichte BB- oder CC-Creams ideal. Die wahre Kunst, so Pohl, liegt in der Misch-Strategie: In der Übergangszeit mischen Sie einfach beide Foundations, um den perfekten, tagesaktuellen Farbton und die passende Textur zu erhalten. Das ist der Kern eines dynamischen Foundation-Systems.
Der ultimative Test: So finden Sie im Geschäft garantiert den richtigen Foundation-Farbton
Sie kennen Ihren Hauttyp und wissen, welche Textur Sie suchen. Nun stehen Sie vor dem Regal mit hunderten Nuancen und der Moment der Wahrheit ist gekommen. Hier scheitern die meisten, weil sie dem Mythos des „Handgelenk-Tests“ folgen. Die Haut an Ihrem Handgelenk hat eine völlig andere Farbe und einen anderen Unterton als Ihr Gesicht. Vergessen Sie diese Methode sofort!
Die einzige verlässliche Methode ist der Test direkt im Gesicht. Suchen Sie sich drei vielversprechende Farbtöne aus und tragen Sie sie als kleine Streifen nebeneinander auf. Wichtig ist hierbei die richtige Platzierung. Die Profi-Methode, die ich jeder Kundin zeige, ist der 3-Zonen-Test. Er stellt sicher, dass die Farbe nahtlos mit Gesicht, Hals und Dekolleté verschmilzt. Nutzen Sie die Testmöglichkeiten im Geschäft; Branchenbeobachtungen bei Händlern wie Douglas zeigen, dass 3 von 4 Kundinnen dies bereits tun, also seien Sie nicht schüchtern!
Ihr Plan für den perfekten Farbton-Test
- Zone 1 (Kieferknochen): Tragen Sie einen Teststreifen entlang des Kieferknochens auf. Hier muss die Farbe eine perfekte Brücke zwischen Gesicht und Hals schlagen.
- Zone 2 (Wange): Platzieren Sie einen zweiten Streifen mitten auf der Wange. Hier zeigt sich, ob der Ton zu eventuellen Rötungen oder Ihrem natürlichen Hautton passt.
- Zone 3 (Stirn): Ein dritter Streifen nahe dem Haaransatz auf der Stirn prüft die Harmonie mit dem Bereich, der oft am meisten Sonne abbekommt.
- Geduld & Licht: Warten Sie einige Minuten! Viele Foundations oxidieren, das heißt, sie dunkeln an der Luft nach. Gehen Sie dann ans Fenster oder, noch besser, vor die Tür. Kunstlicht in Parfümerien verfälscht Farben dramatisch.
- Die Entscheidung: Die richtige Nuance ist diejenige, die in allen drei Zonen bei Tageslicht quasi unsichtbar wird und mit Ihrer Haut verschmilzt.
Dieser Prozess dauert vielleicht fünf Minuten länger, aber er erspart Ihnen garantiert den nächsten Fehlkauf und die damit verbundene Frustration. Es ist eine kleine Investition in Ihr tägliches Wohlbefinden. Nehmen Sie sich diese Zeit – es lohnt sich.
Der Kampf gegen Augenringe: Wie Sie den richtigen Concealer-Farbton finden
Selbst die perfekteste Foundation kann an ihre Grenzen stoßen, wenn es um sehr spezifische Verfärbungen geht, allen voran die gefürchteten Augenringe. Hier kommt der Concealer ins Spiel – aber nicht irgendeiner. Der Versuch, bläuliche oder violette Schatten einfach mit einem hautfarbenen Produkt „zuzukleistern“, führt oft zu einem grauen, fahlen Ergebnis. Der Schlüssel liegt in der gezielten Farbkorrektur, einem Prinzip aus der Farbenlehre.
Komplementärfarben – also Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen – neutralisieren sich gegenseitig. Für Augenringe bedeutet das: Bläuliche Schatten werden mit einem orangestichigen Ton neutralisiert, während violette Schatten eine gelbliche oder pfirsichfarbene Korrektur benötigen. Dieser Korrektor wird *vor* dem eigentlichen Concealer aufgetragen.
Fallbeispiel: Farbkorrektur bei bläulichen Augenringen
Eine Kundin mit hellem Teint und deutlich sichtbaren bläulichen Augenringen erzielt kein zufriedenstellendes Ergebnis mit ihrem normalen Concealer. Die Lösung: Zuerst wird ein hauchdünner Film eines pfirsichfarbenen Farbkorrektors nur auf die dunkle Stelle getupft und sanft eingeklopft. Die Komplementärfarbe Orange (in Pfirsich) neutralisiert das Blau sofort. Erst danach wird ein normaler Concealer aufgetragen, der etwa eine halbe bis eine ganze Nuance heller ist als die Foundation. Das Ergebnis ist ein wacher, ebenmäßiger Teint ohne jeglichen Grauschleier.
Die wichtigste Regel bei der Farbkorrektur lautet: Weniger ist mehr. Tragen Sie den Korrektor nur in einer sehr dünnen Schicht und ausschließlich auf die Verfärbung auf. Klopfen Sie ihn sanft mit dem Ringfinger ein, da dieser am wenigsten Druck ausübt. Danach folgt Ihr normaler Concealer, der nun nicht mehr gegen die dunkle Farbe ankämpfen muss und seine aufhellende Wirkung voll entfalten kann.
Foundation oder Concealer zuerst? Die richtige Reihenfolge für ein perfektes Ergebnis
Diese Frage sorgt immer wieder für Verwirrung, doch für professionelle Make-up-Artists ist die Antwort in 90 % der Fälle eindeutig. Die richtige Reihenfolge ist nicht nur eine Frage der Gewohnheit, sondern eine strategische Entscheidung, die Produkt spart und ein natürlicheres Ergebnis liefert. Die goldene Regel lautet: Erst die Foundation, dann der Concealer.
Der Grund ist logisch: Die Foundation dient dazu, den gesamten Teint auszugleichen und eine ebenmäßige Basis zu schaffen. Oftmals deckt sie bereits kleinere Rötungen und leichte Schatten so gut ab, dass viel weniger Concealer benötigt wird. Würden Sie den Concealer zuerst auftragen, würden Sie einen Großteil des präzise platzierten Produkts beim anschließenden Verblenden der Foundation wieder verwischen. Sie arbeiten also doppelt und verbrauchen mehr Produkt als nötig.
Die professionelle Hierarchie sieht folgendermaßen aus:
- Primer (optional): Schafft eine glatte Basis und verbessert die Haltbarkeit.
- Foundation: Gleicht den Teint großflächig aus.
- Concealer: Deckt punktuell die Stellen ab, die nach der Foundation noch sichtbar sind (starke Augenringe, Pickel, Rötungen).
- Puder (optional): Fixiert das Make-up.

Wie bei jeder Regel gibt es eine wichtige Ausnahme, die Sie kennen müssen. Wie Make-up-Profis betonen, gilt diese Reihenfolge nur für flüssige oder cremige Foundations. Wenn Sie eine Puder-Foundation verwenden, müssen Sie die Reihenfolge umkehren. Jeder flüssige oder cremige Concealer muss vor der Puder-Foundation aufgetragen werden. Andernfalls verbinden sich die unterschiedlichen Texturen nicht, und es entstehen unschöne, fleckige Stellen. Das Einhalten dieser Regel kann laut Experten bis zu 30 % an Concealer-Produkt einsparen, da man viel gezielter arbeitet.
Die Kunst des Verblendens: Wie Sie harte Kanten bei Foundation und Concealer vermeiden
Sie haben den perfekten Farbton und die ideale Textur gefunden und die Produkte in der richtigen Reihenfolge aufgetragen. Der letzte, entscheidende Schritt, der ein gutes von einem perfekten Make-up unterscheidet, ist das Verblenden. Nichts verrät ein Make-up mehr als harte Kanten am Kieferknochen, fleckige Übergänge oder ein sichtbarer „Concealer-Halbmond“ unter den Augen. Das Ziel ist, dass das Produkt eins mit der Haut wird.
Die Werkzeuge dafür sind vielfältig: Finger, Pinsel oder ein feuchter Make-up-Schwamm (Beauty Blender). Finger haben den Vorteil, dass die Körperwärme das Produkt leicht schmelzen lässt, was das Einarbeiten erleichtert. Pinsel bieten Präzision und ein ebenmäßiges Finish. Ein feuchter Schwamm sorgt für ein besonders natürliches, fast airbrush-artiges Ergebnis, da er überschüssiges Produkt aufnimmt. Egal welches Werkzeug Sie bevorzugen, die Technik ist entscheidend: Tupfen und klopfen, nicht wischen! Wischende Bewegungen verschieben das Produkt nur, während sanftes Eiklopfen es in die Haut einarbeitet.
Eine besonders fortschrittliche Technik für ein hyper-realistisches Ergebnis ist das „Micro-Concealing“, das dem Ideal des „No-Make-up“-Looks extrem nahekommt.
Technik-Fokus: Micro-Concealing
Diese Methode revolutioniert die Abdeckung von Unreinheiten. Statt den Concealer flächig aufzutragen, wird er nur punktuell und minimal direkt auf den Pickel oder die Rötung gegeben. Hierfür verwendet man einen sehr feinen, dünnen Pinsel (z.B. einen Lippenpinsel). Anschließend wird die winzige Menge Produkt nicht mit dem Pinsel, sondern mit der Kuppe des Ringfingers sanft an den Rändern eingeklopft, bis der Übergang unsichtbar ist. Diese Technik erfordert Präzision, verbraucht aber kaum Produkt und lässt die umliegende, makellose Haut komplett ungeschminkt. Das Ergebnis ist verblüffend natürlich.
Achten Sie besonders auf die „Problemzonen“ für harte Kanten: den Haaransatz, die Partie um die Nasenflügel und vor allem den Übergang vom Kiefer zum Hals. Hier sollte die Foundation sanft nach unten und außen ausgestrichen werden, bis sie unsichtbar ausläuft. Nehmen Sie sich für diesen Schritt eine Minute extra Zeit – es macht den gesamten Unterschied.
Wach geküsst: Die 3-Schritte-Anleitung gegen müde Augen
Ein kurzer Schlaf, eine lange Nacht – die Augenpartie verrät es als Erstes. Müde Augen lassen den gesamten Teint fahl und abgespannt wirken. Doch mit der richtigen Strategie können Sie die Zeichen von Müdigkeit nicht nur kaschieren, sondern die Augenpartie gezielt zum Strahlen bringen. Es ist eine Kombination aus Vorbereitung, richtiger Platzierung und dem cleveren Einsatz von Licht.
Die Hamburger Beauty-Expertin Wendy Verdin-Kohlmeier bringt es auf den Punkt. Sie betont, dass es nicht nur ums Abdecken geht. In einem Interview mit der Cosmopolitan erklärt sie den Trick dahinter:
Der ‚Brightening‘-Effekt funktioniert nicht nur durch Abdecken, sondern durch strategisches Aufhellen. Ein Concealer, der eine Nuance heller ist als die Foundation, öffnet optisch das Auge.
– Beauty-Expertin Wendy Verdin-Kohlmeier, The Beautery Hamburg
Dieser aufhellende Effekt wird durch eine präzise Routine erzielt, die in wenigen Schritten zu einem wachen, frischen Blick führt. Denken Sie daran: Die Haut unter den Augen ist extrem dünn und empfindlich. Arbeiten Sie hier immer mit sanft klopfenden Bewegungen.
- Vorbereitung (Schritt 0): Bevor das Make-up beginnt, legen Sie für 5 Minuten kühlende Augenpads auf oder massieren Sie ein Koffeinserum sanft ein. Das wirkt abschwellend und bereitet die Haut optimal vor.
- Platzierung (Schritt 1): Tragen Sie den Concealer (eine Nuance heller als die Foundation) in Form eines umgekehrten Dreiecks unter dem Auge auf. Die Spitze des Dreiecks zeigt zur Wange. Diese Form hebt optisch den gesamten Bereich an, anstatt nur den unteren Wimpernkranz zu betonen.
- Einarbeiten (Schritt 2): Klopfen Sie das Produkt mit dem Ringfinger sanft ein, von der inneren Ecke nach außen. Nicht reiben!
- Lichtpunkt (Schritt 3): Setzen Sie mit einem noch helleren Concealer oder einem flüssigen Highlighter einen winzigen Punkt in den inneren Augenwinkel. Dieser „Lichtblitz“ öffnet den Blick sofort.
- Fixierung (Schritt 4): Fixieren Sie den Bereich mit einer hauchdünnen Schicht transluzentem Puder, um das Absetzen in Fältchen zu verhindern. Ein Puder mit feinen lichtreflektierenden Partikeln verstärkt den aufhellenden Effekt zusätzlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Ihre Haut ist nicht statisch: Führen Sie regelmäßig eine Haut-Diagnose durch, um Ihren aktuellen Hauttyp zu kennen.
- Der ultimative Farbtest findet bei Tageslicht an drei Zonen im Gesicht statt (Kiefer, Wange, Stirn), niemals am Handgelenk.
- Investieren Sie in ein Foundation-System: Eine Sommer- und eine Winternuance, die Sie mischen, garantieren das ganze Jahr über den perfekten Ton.
Die Kunst des „No-Make-up“-Make-ups: Wie Sie geschminkt ungeschminkt aussehen
Das ultimative Ziel für viele Frauen ist nicht, geschminkt auszusehen, sondern einfach nur besser: frischer, ebenmäßiger, wacher. Dieser „No-Make-up“-Look ist die hohe Kunst der Unsichtbarkeit. Er erfordert paradoxerweise oft mehr Technik und Wissen als ein auffälliges Abend-Make-up. Das Geheimnis liegt nicht darin, weniger Produkte zu verwenden, sondern die richtigen Produkte an den richtigen Stellen und mit der richtigen Technik.
Statt einer deckenden Foundation sind hier leichtere Alternativen der Schlüssel. Sie gleichen den Teint aus, ohne die natürliche Hautstruktur zu verbergen. Die Wahl zwischen BB-Cream, CC-Cream und getönter Tagescreme hängt davon ab, welches Ziel Sie verfolgen.
| Produkttyp | Deckkraft | Hauptfunktion | Beste Anwendung |
|---|---|---|---|
| BB-Cream | Leicht | Feuchtigkeit + leichte Tönung | Natürlicher Alltagslook |
| CC-Cream | Leicht-Mittel | Farbkorrektur + Pflege | Rötungen ausgleichen |
| Getönte Tagescreme | Sehr leicht | Pflege mit Hauch Farbe | No-Make-up-Days |
| Foundation | Mittel-Stark | Vollständige Abdeckung | Events, Fotoshootings |
Doch der Teint ist nur die halbe Miete. Der wahre Trick für einen ungeschminkten Look liegt im Detail. Es geht darum, die natürlichen Merkmale subtil zu definieren, anstatt neue Linien oder Farben zu malen. Die folgenden Handgriffe machen den Unterschied zwischen „gut geschminkt“ und „natürlich schön“.
- Augenbrauen: Bürsten Sie die Brauen mit einem getönten Augenbrauengel nur in Wuchsrichtung nach oben und außen. Das definiert und füllt kleine Lücken, ohne die harte Linie eines Stifts zu erzeugen.
- Wimpern: Benutzen Sie eine Wimpernzange vor der Mascara für einen wachen, offenen Blick. Tuschen Sie anschließend nur die obere Wimpernreihe, das wirkt weicher. Für einen besonders natürlichen Effekt wählen Sie eine braune statt einer schwarzen Mascara.
- Highlighter: Tupfen Sie einen Hauch cremigen oder flüssigen Highlighter ohne grobe Glitzerpartikel nur auf die höchsten Punkte des Gesichts: Wangenknochen, Nasenrücken, die kleine Einkerbung über der Oberlippe (Amorbogen) und unter dem Brauenbogen.
Der „No-Make-up“-Look ist das Ergebnis eines tiefen Verständnisses für das eigene Gesicht und die Wirkung von Produkten. Es ist die Anwendung aller zuvor besprochenen Prinzipien – der richtigen Textur, der perfekten Farbe und der präzisen Technik – um ein Ergebnis zu erzielen, das einfach nur Sie ist, nur in Ihrer besten Version.
Jetzt haben Sie das Wissen und die Werkzeuge, um die Frustration der Fehlkäufe endgültig hinter sich zu lassen. Beginnen Sie noch heute mit Ihrer Haut-Diagnose, testen Sie Farben wie ein Profi und stellen Sie Ihr persönliches, dynamisches Foundation-System zusammen, um jeden Tag die beste Version Ihrer selbst zu zeigen.